Automobilhersteller und ihre Zulieferer arbeiten mit Hochdruck an neuen Umsatzstandbeinen. Statt des Verkaufs von Hardware sowie den Einbau von Ersatz- und Zusatzteilen rücken digitale Dienstleistungen in den Fokus. Ob der Plan aufgeht, hängt von der klugen Datennutzung ab.
Industrie
Die Möglichkeiten, die sich durch Quantencomputer ergeben, faszinieren die Unternehmen quer durch alle Wirtschaftsbereiche. In der Industrie dürfte die Technologie ebenfalls einiges verändern. Sie könnte helfen, dass Unternehmen ihre Produktionsabläufe enorm verbessern, Kosten senken und Produkte mit mehr Tempo entwickeln.
Die Digitalisierung in der verarbeitenden Industrie eröffnet Unternehmen die Chance, das eigene Geschäftsmodell neu auszurichten. Dreh- und Angelpunkt kann dabei eine so genannte Next Factory sein. Als Prozess-Effizienz-Maschine nutzt sie Big Data, Künstliche Intelligenz und Cloud Computing, um das Arbeiten, das Entwickeln, Produzieren, das Ein- und Verkaufen, Betreuen, Abwickeln und Entscheiden schneller und besser wird.
„2020 kommt die Effizienz wieder in Mode“ – das haben wir in unseren #nextperspectives bereits vorausgesagt. Nicht zuletzt durch die Coronakrise rückt operative Effizienz ins Zentrum der strategischen Themenagenda. An dieser Stelle lohnt der Blick auf die Effizienzbringer. Einer davon, Predictive Maintenance, fährt derzeit unter dem Radar. Dabei zeigen die aktuelle Lage und die technologische Reife: Es ist Zeit für einen Durchbruch.
Nur noch Kraftfahrzeuge herstellen und After Sales Service bieten – das genügt der Automobilwirtschaft langfristig nicht mehr zum Wachsen. Das Automobil der Zukunft, das E-Auto, braucht weniger Teile und ist verschleißärmer. Hersteller und Zulieferer suchen nun zusätzliche Umsatzbringer, und die haben viel mit digitaler Exzellenz zu tun.
Voraussetzung für eine Industrie 4.0 ist Datentransparenz. Doch in vielen Industrieunternehmen herrscht das Gegenteil. Auf dem Shopfloor – also in der Fertigung – sorgen historisch gewachsene IT-Landschaften vielerorts für Daten-Chaos. Die Folge: Produktionsprozesse können nicht effizient abgewickelt werden. Als Lösung bieten sich so genannte Manufacturing Execution Systeme (MES) an.
Das Digitale rückt für die Automobilbranche immer mehr in den Fokus der Wertschöpfung. Der Schwenk zum Elektroauto setzt eine Zeitenwende in Gang. Platinen und Software verdrängen Metall und Schmierstoffe. Mit massiven Veränderungen für die Zulieferer. Denn nicht jedes Geschäftsmodell wird in der digital vernetzten Online-E-Auto-Welt noch Platz haben oder sich daran anpassen lassen.
Digitalisierung und Industrie 4.0 werden auch die Führung von Unternehmen verändern. Digitaler Wandel heißt für den Karriere-Experten Thomas Wüllner mehr Führen auf Distanz und über sinngebende Prinzipien. Für ihn wird sich die Arbeit der Führungskräfte 4.0 an der von Hochleistungsteams orientieren.