Digitale Exzellenz
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Kurioses zur Kette: Geschichten für den Blockchain Smalltalk

, 6. November 2017

Lesezeit: 5 Minuten

Kurioses zur Kette: Geschichten für den Blockchain Smalltalk

Das Wissen über Blockchain und Bitcoin sowie die Zahl der Wissenden wächst derzeit enorm. 48 Prozent der für unsere Potenzialanalyse befragten Fach- und Führungskräfte zählen sich zu den Kennern der Blockchain-Technologie. Die Frage ist, ob sie wirklich alle Fakten und Geschichten kennen – beispielsweise die folgenden aus der Kategorie „Fun Facts“.

Einem ausgewiesenen „Blockchainer“ sollte vor allem der Name Satoshi Nakamoto ein Begriff sein. Unter diesem Namen wurden die Kryptowährung Bitcoin und die dahinterstehende Technologie 2008 erstmals in einem Whitepaper beschrieben. Wer Nakamoto nicht persönlich kennt, keine Sorge: Bis heute weiß niemand, wer sich hinter diesem Namen verbirgt, nicht mal, ob es sich um eine Einzelperson oder eine Gruppe handelt. Dieser Gründungsmythos trägt sicher zum mitunter geheimnisvollen Ruf der Blockchain-Technologie bei.

Für einen schweren Start der Bitcoins sorgte die Tatsache, dass die digitale Währung in der berühmt berüchtigten Silk Road als Zahlungsmittel eingesetzt wurde. Die Silk Road galt für rund zweieinhalb Jahre als profitabler Online-Basar für illegale Drogen. 2013 flog der der Marktplatz auf. Bis dahin wurden umgerechnet rund 1,2 Milliarden US-Dollar umgesetzt, als einzige Währung für die Transaktionen dienten Bitcoins. 2015 wurde Silk-Road-Gründer Ross Ulbricht zu lebenslanger Haft verurteilt.

Neben der geheimnisvollen Entstehungsgeschichte und dem dubiosen Start im Darknet existieren allerdings auch viele positive und kuriose Blockchain-Geschichten. Hier eine kleine, unvollständige Sammlung, die gerne ergänzt werden darf:

Heiraten per Blockchain

Im Oktober 2014 ließen Joyce und David Mondrus auf der Disney World’s Bitcoin Conference in Orlando, Florida ihre Hochzeit über die Blockchain registrieren. Wenn die Ehe auch nur halb so lange hält wie die Blockchain-Technologie, dann war das eine gute Idee. Der Trauspruch der beiden lautete nämlich: „For better or worse, ’till death do us part, because the blockchain is forever.” („In guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod uns scheidet, denn die Blockchain ist für die Ewigkeit.“)

Blockchain Fun FactsLieber Bitcoin-Millionär statt Uni-Abschluss

Ähnlich kurios war das Vorhaben des erst 15-jährigen US-amerikanischen Schülers Erik Finman. 2014 wettete er mit seinen Eltern, dass er vor seinem 18. Geburtstag Millionär sein werde. Der Gewinn der Wette war dann doch etwas aufwändiger und zog sich über verschiedene Transaktionen, aber Dank Bitcoin hatte er Erfolg: „Mit der Hilfe meines Bruders konnte ich Blockchain – also die Technologie, die hinter Bitcoin steckt – verstehen, noch bevor andere Menschen überhaupt wussten, was Bitcoins sind“, wird der junge Finman zitiert. „Ich habe mir überlegt, für welche Zwecke die Blockchain eingesetzt werden könnten und wie diese Anwendungen die Technologie-Welt revolutionieren würden.“ Wir werden sicher noch von ihm hören, wenn auch nicht aus dem akademischen Umfeld. Sein Wetteinsatz war nämlich: Er muss nicht auf die Universität gehen.

Lieber Pizza satt anstatt satte Bitcoin-Millionen

Den in gewisser Weise umgekehrten Weg ging ein sonst nicht weiter auffälliger Laszlo Hanyecz am 17. Mai 2010. Für die erste jemals dokumentierte Transaktion mit Bitcoin kaufte er sich bei Papa Johns Pizzaservice zwei Pizzen für 10.000 Bitcoin – im damaligen Gesamtwert von 25 US-Dollar. Aus heutiger Sicht hätte er das Geld womöglich besser behalten, denn heute wären die Bitcoin mehr als 40 Millionen US-Dollar wert. Er selbst ist da anderer Meinung. „Ich bereue es nicht. Die Pizza war echt gut“, witzelte Laszlo später.

Ungewollter Blockchain-Deal mit Folgen

Nicht wirklich witzig ist der Fall eines – natürlich anonymen – Bitcoin-Nutzers aus dem Jahr 2016: Aus Versehen überwies der Arme damals Bitcoins im Wert von 137.000 US-Dollar statt die fünf Dollar, die ihm eigentlich vorschwebten. Wohin das Geld ging, ist nicht überliefert. Aber weg ist es auf alle Fälle, denn Transaktionen in der Blockchain lassen sich nicht rückgängig machen. Jedenfalls nicht ohne weiteres. Dumm gelaufen!

Blockchain macht Burgerkette reich

Abschließend diese gute Nachricht: Die Fast-Food-Kette Burger King hat für seine russischen Filialen mit „Whoppercoin” seine eigene Kryptowährung angekündigt – quasi als Treueprogramm. Für jeden umgesetztem Rubel (ca. 0,014 Euro) gibt es einen Whoppercoin, für 1.700 der Coins dann wieder einen Burger usw. Richtig gerechnet, kostet der Burger dann 23,80 Euro, was nicht wirklich günstig ist. Aber das ist ja bei Treuepunkten oft so.

Seriöse Technologie mit Zukunft

Abseits dieser unterhaltsamen Geschichten ist Blockchain mittlerweile eine Technologie, die von Unternehmen und öffentlichen Institutionen sehr ernst genommen wird. Es gibt nicht wenige Manager, die sagen: In der nahen Zukunft kann Blockchain die Art, wie wir mit Geld handeln oder Verträge abschließen, revolutionieren. Schon heute gibt es zahlreiche Firmen, die Blockchain-Prototypen für die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete entwickeln und testen. Wir alle dürfen gespannt sein, was uns die Zukunft hier noch an Blockchain-Geschichten bringen wird.

Blockchain als Kettenwitz

Wer diese kleine Kuriositätensammlung zu Blockchain ergänzen möchte, ist herzlich eingeladen, seine Geschichte im Kommentarfeld zu posten – quasi als „Kettenwitz“. Kommen genügend Stories zusammen, stellen wir sie in einem weiteren Blogpost vor. Wir sind gespannt.

Foto: Getty Images / bandit2523