Digitale Lieferkonzepte entwickeln sich für die Logistik gerade zum buchstäblich „elementaren“ Wettbewerb. Während Amazon und die DHL gerade daran arbeiten, Kunden künftig mit Drohnen aus der Luft zu beliefern, bleibt die Otto-Tochter Hermes auf dem Boden. Wie ein Fundstück zeigt (Dank an die IT-Rebellen), schleppen künftig Roboter die Pakete des Logistikkonzerns zum Kunden.
Zunächst rollen die Hermes-„Ro-Boten“ als viermonatiger Test vom Paketshop zum Empfänger. Wem also in den Hamburger Stadteilen Volksdorf, im Grindelviertel und in Ottensen kleine fahrbare Boxen mit blauer Flagge begegnen, braucht sich nicht zu wundern. Testkunden können über ihr Smartphone wählen, ob sie ihr Paket selbst aus dem Paketshop abholen oder vom Roboter frei Haus zustellen lassen. Innerhalb von 30 Minuten kann der digitale Bote an der Haustür des Kunden sein. Statt zu klingeln, schickt er eine SMS, wie sich das in Zeiten der Digitalisierung gehört.
Für Hermes bedeuten die Liefer-Roboter keinen Ersatz für Paketboten aus Fleisch und Blut. Das Unternehmen bietet damit eine zusätzliche Dienstleistung für Kunden, die keine direkte Hauszustellung wünschen. Der Test soll dem Logistikspezialisten jede Menge Daten und Erkenntnisse liefern, ob und wie ein derartiges Konzept unter realen Bedingungen funktionieren kann.
Liefern zu Lande, zu Wasser und aus der Luft
Die Entwicklung zeigt: Der Wettbewerb der digitalen Ideen in der Logistik um die letzte Paketmeile ist in vollem Gange – zu Lande, aus der Luft und wahrscheinlich auch bald zu Wasser. Eine Bildergalerie auf Logistik-heute.de vermittelt einen Eindruck, woran in der Branche derzeit gearbeitet wird. Ein Konzept ist im wahrsten Sinne des Wortes „unterirdisch“.