Digitale Exzellenz
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Scrum-Entwickler – die unterschätzten Helden der Digitalisierung

, 27. Juli 2016

Lesezeit: 3 Minuten

Scrum-Entwickler – die unterschätzten Helden der Digitalisierung

Scrum gewinnt durch die Digitalisierung massiv an Beliebtheit. Das agile Vorgehensmodell setzt auf selbstorganisierende Teams. In IT-Projekten können Entwickler stärker als bei beim Wasserfallmodell für sich entscheiden, wie sie eine Software entwickeln. Gleichzeitig steigt aber auch der Druck, schnell etwas zu entwickeln und fertigstellen zu müssen.

Dieser Druck ist häufig hausgemacht: Vielfach unterschätzen Unternehmen, dass sie einiges investieren müssen, um agiles Arbeiten zu ermöglichen. Selbstorganisiert in einem Team Software zu entwickeln, verlangt eine Menge von den beteiligten Entwicklern. Die Anforderungen sind höher und die geforderten Skills breiter gefächert als in einem klassischen Projektumfeld. Man muss das Scrum Framework kennen, teamfähig sein, Software selber testen, die IT-Architektur mitgestalten, sauberen Quellcode schreiben, sein Produkt überprüfen, dokumentieren, selber präsentieren und auch noch regelmäßig den eigenen Programmcode überarbeiten.

An dem Anforderungsprofil erkennt man sofort: In Scrum-Projekten werden die Entwickler an allen Stellen gebraucht. Dennoch genießen andere Rollen häufig eine viel höhere Aufmerksamkeit. Wer Scrum einführt oder bestehende Prozesse auf Scrum umstellt, denkt oft zuerst über die Bedeutung und Aufgaben des Scrum Masters und Product Owners nach. Beide Rollen sind wichtig, aber die Entwickler sind es, die am Ende aus den Anforderungen im Backlog ein auslieferbares Produkt entstehen lassen. Die Qualität des Ergebnisses steht und fällt mit den Entwicklern, ihren fachlichen und persönlichen Fähigkeiten.

Gut, besser, agil

Umso mehr verwundert es, dass bei der Auswahl der Entwickler oft zu wenig auf ihre Eignung für den Einsatz im agilen Scrum-Umfeld geachtet wird. Auch die Weiterbildung und das Schließen von Wissenslücken werden oft vernachlässigt. Agil steht nicht für spontan, ungeplant und unvorbereitet. Auch in Scrum-Projekten entwickelt sich die Software nicht von allein, und auch agile Entwickler müssen wissen, was sie wann und wie tun.

Eine fundierte Qualifizierung der Entwickler ist damit ein zentraler Faktor, wenn Scrum-Projekte den gewünschten Erfolg haben und nicht zur Frustfalle werden sollen. Ein Blick in die Themengebiete des Professional Scrum Developers zeigen, worin sich Scrum-Entwickler auskennen müssen. Die Liste ist lang, und sie enthält einige fortschrittliche Disziplinen, die auch im klassischen Entwicklungsumfeld eher dem Senior vorbehalten sind als dem Junior.

Der Aufwand lohnt sich

Für Unternehmen lohnt sich der Aufwand, in qualifizierte Scrum-Entwicklungsspezialisten zu investieren. Es zahlt sich aus, sämtliche Rollen eines Scrum-Teams gleich gut zu besetzen. Denn ein solches Team wird motivierter sein und über seine einzelnen Mitglieder hinauswachsen.

Bei der Qualifizierung helfen Organisationen wie Scrum.org und Scrum Alliance . Sie engagieren sich dafür, den Stellenwert des Scrum-Entwicklers zu steigern und bieten inzwischen umfangreiche Trainings und Zertifizierungen an. Bei der Scrum Alliance heißt die Ausbildung und Zertifizierung Certified Scrum Developer® (CSD) und bei Scrum.org wird man zum Professional Scrum Developer™ (PSD) zertifiziert. Inhalte und Anforderungen sind bei beiden Organisationen ähnlich. Der Qualifizierungsanbieter Guru99 zeigt zudem, warum Kanban nicht gleich agil ist.