Beim Thema Digitalisierung sind Großunternehmen generell weiter als kleine und mittelständische Betriebe. Das zeigt vor allem das Beispiel Industrie 4.0. Doch der Mittelstand zieht langsam nach. Intern setzen immer mehr mittelständische Unternehmen mobile Endgeräte und Anwendungen ein, die zu einer Produktivitätssteigerung und einer höheren Wettbewerbsfähigkeit beitragen. Und auch im Kerngeschäft wird es digitaler im deutschen Mittelstand. Eine Infografik der Personalberatung InterSearch Executive Consultants veranschaulicht die Entwicklung.
Acht von zehn Unternehmen haben demnach ihr Kerngeschäft bereits überwiegend digitalisiert. Dafür nehmen die Firmen auch Geld in die Hand: Sieben von zehn Unternehmen investieren verstärkt in neue digitale Plattformen, gut die Hälfte hat mindestens ein Fünftel des IT-Budgets für Innovationsprojekte vorgesehen. Allerdings sind bei weitem nicht alle Unternehmen dabei strategisch vorgegangen. Zwei von fünf Handelsunternehmen sind weiter ohne Digitalstrategie unterwegs.
Unterschiede je nach Branche
Zum Teil gibt es signifikante Branchenunterschiede. Während die Internetwirtschaft und die IT- und Telekommunikationsindustrie wenig überraschend zu den Vorreitern der Digitalisierung gehören, besteht im Handel größerer Nachholbedarf. Dabei ist diese Branche vom digitalen Wandel existenziell betroffen. Datenleitungen und World Wide Web erschüttern altbewährte Geschäftsmodelle, längst sind neue mächtige Konkurrenten erwachsen. Von einer generellen Aufholjagd des Mittelstands gegenüber Konzernen lässt sich damit noch nicht sprechen.