Digitale Exzellenz
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Warum 2022 ein Cloud-native-Jahr wird

, 12. Januar 2022

Lesezeit: 4 Minuten

Warum 2022 ein Cloud-native-Jahr wird

Cloud-native-Anwendungen sind im Kommen. Die Zeit der Experimente ist in vielen Unternehmen vorbei. Nicht kleckern, sondern klotzen ist angesagt. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Studie unter 150 Unternehmensentscheidern.

Cloud Computing gehört heute zum IT-Establishment. Der Einsatz von Cloud-native-Anwendungen noch nicht, aber bald. Getrieben durch die Folgen der Corona-Pandemie, aber nicht nur, sowie durch den Anpassungsdruck schalten viele Unternehmen in den nächsten Cloud-Gang. 2022 dürfte somit ein Jahr der Cloud-Transformation werden – besonders im Finanzsektor. Banken und Versicherungen versprechen sich von Cloud-native entwickelter Software mehr Effizienz, Tempo und Qualität beim Aufbau dringend benötigter, neuer, digitaler Geschäftsmodelle.

Cloud Computing ist somit mehr als ein Modernisierungsthema, sondern ein entscheidender Baustein für Unternehmensstrategien und das Business Development. Das zeigen die Ergebnisse der Cloud-native-Studie, die Lünendonk & Hossenfelder zusammen mit Sopra Steria und weiteren Partnern erstellt hat. Drei Punkte aus der Befragung von 150 Unternehmen unterstreichen die künftige Rolle von Cloud-native-Anwendungen:

  1. Die Unternehmen wissen sehr genau, wohin sie wollen. Mehr als jedes dritte Unternehmen (39 Prozent) – und dabei sind es vor allem die Banken und Versicherungen – hat ein sehr klares Zielbild und eine Roadmap vor Augen, was den künftigen Anteil von Cloud-native-Technologien an den eigenen Anwendungen betrifft. 45 Prozent dieser Unternehmen gehen davon aus, dass der Anteil schon 2023 zwischen 40 und 80 Prozent ausmachen wird. Zugleich ist es nicht mehr nur die IT, die die Cloud-native-Projekte in den Unternehmen vorantreibt. In 29 Prozent der Fälle ist stattdessen das Top-Management ganz vorne als Fürsprecher mit dabei und die Technologie damit fest in der Digitalisierungsstrategie der jeweiligen Unternehmen verankert. Cloud-native wird somit zunehmend aus der Business-Perspektive gedacht.

  2. Es geht nicht nur um eine 1:1-Migration in die Cloud, sondern um einen Neustart. Zwar sind Kosteneinsparungen für 82 Prozent der Befragten ein Hauptmotiv für Cloud-native. Genauso oft nannten die Befragten jedoch auch schnellere Softwareentwicklungs- und Bereitstellungszyklen. Cloud-native-Anwendungen sollen den Unternehmen letztlich dabei helfen, Time-to-Market-Zyklen zu beschleunigen und die eigene Organisation damit viel agiler und flexibler aufzustellen. Gerade in einem harten Wettbewerbsumfeld ist Tempo ein zentraler Edge. Anbieter sind klar im Vorteil, die ihren Kunden den bestmöglichen Service in der kürzesten Zeit liefern. Ebenso diejenigen, die digitale Produkte schneller als andere aus der Experimentierphase zur Marktreife bringen. Unternehmen sehen in Cloud-native-Anwendungen einen kleinen bis mittleren Turbo und gleichzeitig einen Beitrag für mehr Kundenzentrierung. Die Folge: 68 Prozent der Software-Neuentwicklungen entstehen größtenteils in einer Cloud-Architektur. Bei Banken und Versicherungen sind es 77 Prozent, also nochmals deutlich mehr.

  3. Unternehmen setzen auf die eigene Cloud – und sind bereit, dafür kräftig zu investieren. Die Zeit der Experimente scheint für viele der Befragten vorbei. Wenn 60 Prozent der Studienteilnehmer, die Cloud-native-Technologien nutzen, auf ein Private-Cloud-Deployment setzen, hat das sicherlich viel mit einem gesteigerten Sicherheitsbedürfnis zu tun. Es zeugt aber ebenso von der Entschlossenheit der Unternehmen. 82 Prozent der IT-Verantwortlichen haben ein ausgewiesenes Budget für die Cloud-Transformation – und bei zwei Drittel der Befragten beträgt dieses sogar mehr als zehn Prozent des gesamten IT-Budgets.

Dieser Cloud-native-Enthusiasmus wird allerdings gebremst durch den Arbeitsmarkt. Bei der IT-Architektur, Fragen zur Sicherheit, der Programmierung oder auch dem Prozessdesign fehlt es oftmals schlichtweg an geeignetem Personal. 40 Prozent der Unternehmen räumen ein, dass ihnen die nötigen Skills für die eigenen Cloud-Projekte fehlen.

Der Fachkräftemangel macht bei der Cloud-Transformation eben nicht halt. Reskilling und Upskilling – also die betriebliche Weiterbildung bestehenden Personals – ist unumgänglich. Unternehmen werden sich wandeln und zu lernenden Organisationen werden müssen. Die gute Nachricht: Mit der Cloud steht ihnen die dazu passende Umgebung zur Verfügung.

Alle Ergebnisse zur Studie gibt es hier zum Nachlesen. Uns interessiert, in welchen Umfang Ihr Unternehmen Cloud-native-Initiativen verfolgt. Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns – als Kommentar oder direkt per E-Mail oder LinkedIn. Gutes Gelingen!