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KI hilft Astro-Alex: Künstliche Intelligenz als Flugbegleiter für die ISS

, 7. Juni 2018

Lesezeit: 2 Minuten

KI hilft Astro-Alex: Künstliche Intelligenz als Flugbegleiter für die ISS

CIMON befiehlt – soweit wird es auf der internationalen Raumstation ISS wohl nicht kommen. Das Kommando über die Horizons-Mission werden Alexander Gerst und seine Kollegen behalten. Der Roboter wird der Crew allerdings zur Hand gehen. Zudem ist die künstliche Intelligenz selbst Teil eines Experiments. Die Mensch-Maschine-Interaktion im All soll neue Erkenntnisse liefern. Die Website des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat die Hintergründe – hier ein Überblick.

CIMON steht laut DLR für Crew Interactive MObile companioN und ist quasi ein künstlichintelligenter Flugbegleiter fürs All. Der Name ist zudem angelehnt an Professor Simon Wright, das fliegende Forschergehirn aus der Trickserie Captain Future. Ähnlich wie die menschliche Crew musste die KI jede Menge Trainings und Tests über sich ergehen lassen. Im März absolvierte der Roboter den obligatorischen Parabelflug, damit der neue Kollege auch in der Schwerelosigkeit funktioniert.

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Stressvermeidung durch künstliche Intelligenz

Der Roboter wird der Besatzung vor allem die Hände und den Kopf freihalten. Die künstliche Intelligenz übernimmt beispielsweise das Tippen am Computer, sucht bei Bedarf die passenden Stellen in Bedienungsanleitungen und navigiert Alexander Gerst und seine ISS-Kollegen durch die diversen Prozeduren.

Als reine Hilfsmaschine ist CIMON allerdings nicht an Bord der ISS geholt worden. Er ist Teil eines Projekts zur Erforschung, wie sich Stress für die Astronauten vermeiden lässt. Stress gilt als Einflussfaktor auf das Immunsystem. Ziel ist zu erfahren, ob beispielsweise die Crew weniger beeinträchtigt wird, wenn KI-Assistenten anstrengende Arbeiten übernehmen.

Die Ergebnisse werden sicher auch interessant für den KI-Einsatz auf der Erde sein. Die angestrebte Entlastung am Arbeitsplatz durch künstliche Intelligenz und Robotic Process Automation ist durchaus ein zweischneidiges Schwert. Mitarbeiter können zwar durch die Vorschläge einer Software von häufig wiederkehrenden Arbeiten entlastet werden. Übrig bleiben dann aber die Sonderfälle, die in der Regel in ihrer Komplexität steigen. Hierbei besteht das Risiko einer „Verdichtung“ der Arbeit auf komplexe Sonderfälle – was wiederum stressfördernd sein könnte. KI-Projekte sollten deshalb mit Sensibilität für die veränderte Situation der Menschen sowie mit einem Akzeptanzmanagement begleitet werden. Man wird sehen, was CIMON an Erkenntnissen mit zur Erde bringt.

(Foto: DLR.de)