Nachhaltigkeit ist nicht nur eine Aufgabe von Bund und Ländern – auch Kommunen entwickeln zunehmend eigene Strategien. Häufig orientieren sie sich an den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, den Sustainable Development Goals (SDG). Das Erreichen der Ziele hängt allerdings stark vom Datenmanagement ab, also wie gut es Kommunen gelingt, ihre Daten zu verknüpfen und aufzubereiten.
Die SDG umfassen 17 globale Ziele, die zentrale Herausforderungen wie Armut, Hunger, Gesundheit, Bildung, Ungleichheit, Klimawandel, Umweltzerstörung, Frieden und Gerechtigkeit ansprechen. Diese Ziele bilden den groben Rahmen für Nachhaltigkeitsstrategien.
Nachhaltigkeit von Kommunen: von der Planung bis zur Auswertung
Eine wirksame Nachhaltigkeitsstrategie enthält die klassischen Elemente:
- Klar formulierte Ziele
- Relevante Daten
- Zusammenarbeit verschiedener Akteure
Auf Basis einer Bestandsaufnahme sollten Kommunen erreichbare Ziele definieren, beispielsweise eine machbare Zahl von Ladesäulen oder den Anteil der Gebäude, die erneuerbare Energie nutzen. Wichtige Interessengruppen, darunter Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Verwaltungen, sollten zudem frühzeitig eingebunden werden, um eine breite Perspektive zu gewährleisten. Kommunen wissen so frühzeitig, welche Ziele erreichbar sind und welche beispielsweise die Wirtschaft überlasten.
Von den Zielen leiten sich passende Maßnahmen ab. Wichtig ist, dass diese realistisch umsetzbar sind und dass Kommunen immer wieder überprüfen (können), ob sie mit diesen Maßnahmen die gesetzten Ziele erreichen. Messbare Maßnahmen sind beispielsweise die Steigerung der Investitionen in die Energieinfrastruktur und saubere Energietechnologien.
Durch regelmäßige Berichterstattung lassen sich Abweichungen erkennen. Der Vergleich mit ähnlichen Projekten, Kommunen oder Organisationen (Benchmarking) bietet zudem wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der eigenen Maßnahmen.
Herausforderungen der Kommunen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen
So weit die Theorie. In der Praxis stehen speziell kleinere Kommunen jedoch vor beträchtlichen Herausforderungen. Oft fehlen ihnen die nötigen Ressourcen und Strukturen, um Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit systematisch und effizient zu entwickeln und auszuwerten.
Eine der größten Hürden für Kommunen ist der Nachweis der Wirksamkeit ihrer Maßnahmen. Das liegt häufig an einem ausbaufähigen Datenmanagement. Viele Kommunen nutzen das Potenzial vorhandener Daten nicht, weil diese nicht systematisch mit relevanten Indikatoren und Projekten verknüpft werden. So können beispielsweise Förderprogramme für private E-Ladesäulen mit dem Indikator der Ladepunkte je Einwohner gemessen werden.
Zwei weitere zentrale Bremser bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien:
- IT-Infrastruktur ist veraltet oder lückenhaft: Ohne moderne Systeme zur Datenverwaltung wird die Erhebung und Analyse von Daten mühsam und fehleranfällig. Viele der verwendeten Werkzeuge bieten nur grundlegende Funktionen (etwa zur Datenvisualisierung, zur Berechnung von Kennzahlen und zur digitalen Datenerfassung) und lassen spezialisierte Lösungen für Berichterstattung, Datenanalyse und Projektverfolgung vermissen. Zudem fehlt es häufig an einer nahtlosen Integration in bestehende Systeme. So werden Daten nicht automatisiert übertragen und die Zielerreichung und die Wirksamkeitsmessung erfolgen nicht kontinuierlich oder nur unter manuellen Aufwänden.
- Spezialkenntnisse fehlen: Nachhaltigkeitsprojekte erfordern unter anderem Expertise auf den Gebieten Klimaschutz, Energieeffizienz und Abfallmanagement. Fehlendes Fachpersonal und überlastete Mitarbeitende in den Verwaltungen führen oft dazu, dass Projekte nicht konsequent geplant und umgesetzt werden können.
Top-Priorität: Daten zusammenführen
Es gibt somit mehrere Herausforderungen, an denen Kommunen zu arbeiten haben, wenn ihre Nachhaltigkeitsstrategie aufgehen soll. Das Datenmanagement sollte Vorrang haben. Führen Kommunen Daten an einem Ort zusammen, können sie ihre Nachhaltigkeitsmaßnahmen ganzheitlich betrachten. Wer Einzelmaßnahmen dagegen nur isoliert betrachtet, erschwert die Erfolgskontrolle, weil zum Beispiel Wechselwirkungen nicht einfließen und kein Gesamtbild entsteht. Die Folge: Kommunen ziehen womöglich falsche Schlüsse und steuern in puncto Nachhaltigkeit in die falsche Richtung.
Nachhaltigkeitsstrategien von Kommunen decken beispielsweise die Themen Energieeinsparung, CO₂-Reduktion, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Entwicklung ab. Viele Kommunen erzielen Fortschritte in einzelnen Bereichen, wissen aber nicht, oder nur rudimentär, in welchem Umfang und womit die Einzelbausteine auf die Gesamtstrategie einzahlen. Damit steigt das Risiko, dass ungewollt Umweltziele priorisiert werden, obwohl soziale Projekte strategisch mehr Aufmerksamkeit bekommen sollten.
Software und Know-how erleichtern Nachweisführung
Ein modernes Datenmanagement hilft, alle relevanten Nachhaltigkeitsfelder im Blick zu behalten und effizient zu steuern. Digitale Werkzeuge spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie ermöglichen die Automatisierung von Prozessen, helfen dabei, Fortschritte und Rückschritte sichtbar zu machen, und verbessern so die Grundlage für strategische Anpassungen.
Die automatische Zusammenführung von Daten aus verschiedenen Quellen spart Zeit und verringert das Fehlerrisiko. Zudem sorgen schnell erfassbare Dashboards, Diagramme und Karten dafür, dass Fortschritte bei Nachhaltigkeitszielen verständlich präsentiert und wichtige Muster erkannt werden können.
Mit der nötigen digitalen Exzellenz können Kommunen Daten aus Fachverfahren, Datenbanken, Formularen sowie Excel- und CSV-Dateien visualisieren und kollaborativ Berichte mit dynamischen Textelementen und Visualisierungen erstellen. Moderne Plattformlösungen bieten zudem eine intuitive Baukastenstruktur, mit der Kommunen Formulare gestalten, Prozesse einrichten und Datenquellen integrieren und so ein fundiertes wie entscheidungsförderndes Reporting erstellen.
Fazit
Tech-Lösungen sowie Fach- und Tech-Expertise sind somit wichtige Verbündete für ein modernes Datenmanagement von Kommunen und damit zentrale Erfolgsfaktoren für das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen. Das Thema Nachhaltigkeit ist zu komplex und die notwendigen Daten in ihrer Rohfassung zu heterogen und häufig versteckt, als dass sich SDG-Initiativen ohne fachlich fundierte Strategie und passende Tech-Unterstützung erfolgreich steuern lassen.
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