Öffentliche Verwaltung
Im Zeitalter von Digitalisierung und E-Government hält sie sich wacker: die Unterschrift. Es gibt sie auf zahlreichen Dokumenten: sei es auf Briefen, sei es auf einem Fax, gerne auf einem Formular in Verbindung mit einem eigens dafür vorgesehenen Feld. Selbst in maschinell erstellten Schreiben macht sie Karriere. Auch wenn es da leider nur für den Zusatz „ohne Unterschrift gültig“ gereicht hat.
Gerade auf kommunaler Ebene wird E-Government und Bürgerservice so richtig konkret und innovativ. Beispiele aus Deutschland sind die Parkbank mit Handyladestation in Köln und eine Integrations-App für Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund in verschiedenen Gemeinden. Steve Knights, ein Kollege aus Großbritannien, hat sich im Konzern von Sopra Steria nach weiteren innovativen Digital-Anwendungen für öffentliche Einrichtungen umgeschaut.
E-Government ist seit mehr als 15 Jahren zentrale Regierungsaufgabe in Deutschland. Noch ist das digitale Angebot in Behörden lückenhaft. Die CIOs in den Verwaltungen stehen weiterhin unter enormen Druck, zeigt unsere Studie Branchenkompass Public Services 2016. Das Ziel bei Bund, Ländern und Kommunen lautet auch in den kommenden Jahren: mehr Bürgerservice mit weniger Mitteln – und zwar durch Digitalisierung.
Die öffentlichen Verwaltungen sehen sich großen Unwägbarkeiten gegenüber. Schuldenstand, Zuwanderung und die Folgen des demografischen Wandels stellen Deutschlands Behörden vor enorme Aufgaben. Eine Chance für Effizienzgewinnung und Kosteneinsparung bietet E-Government. Der Schritt in Richtung Digitalisierung birgt zunächst jedoch finanzielle Belastungen und hohe Aufwände.
Können wir uns bald mit dem Smartphone ausweisen? Reisedokumente wie Pässe und Visa sind heutzutage mit biometrischen Merkmalen ausgestattet, um Reisende eindeutig zu identifizieren. Diese Daten könnten in der Zukunft auch in anderen Medien gespeichert werden. Das Smartphone als ständiger Begleiter ist durchaus als Reisepass geeignet.
Da will noch jemand sagen, die öffentliche Verwaltung kann kein bürgernahes E-Government. Ein Fundstück auf Twitter, Danke an Claudia Tödtmann von der Wirtschaftswoche, belegt das Gegenteil. Im Kölner Stadtteil Nippes werden demnächst smarte Parkbänke mit Handy-Ladestation stehen. Die aktuellen Möbel werden mit einem Modul samt USB-Anschluss und Solarzellen ausgestattet. Bürger können so unterwegs den Akku ihrer Handys und Tablets aufladen.
Die digitale Pflege ist auf dem Vormarsch. Das hat Ursachen: Rund 3,5 Millionen Menschen werden nach offiziellen Prognosen im Jahr 2030 in Deutschland pflegebedürftig sein – knapp eine Million mehr als derzeit. Klar ist, dass innerhalb der kommenden Jahre nicht im annähernd gleichen Ausmaß zusätzliche Pflegekräfte zum Einsatz kommen werden.
Fachkräftemangel, soziale Ungleichheit, Pensionierungswelle, Flüchtlingskrise: Das deutsche Schulwesen steht vor enormen Herausforderungen – und bekämpft diese mit Instrumenten von vorgestern. Eine Vielzahl von Lebensbereichen hat sich im Zuge der Digitalisierung bereits grundlegend verändert.