Banken
Digitalisierung bedeutet, dass zentrale Unternehmensbereiche daran denken, ihre Scheuklappen abzusetzen. Was im Financial Reporting als weniger wichtig eingestuft wird, beispielsweise genauere Erkenntnisse und Prognosen, ist für einen anderen Bereich essenziell. Einmal mehr lohnt es sich, eine Digitalisierungsstrategie als Gesamtunternehmensprojekt zu betrachten. Erst mit dieser Helikoptersicht sollte entschieden werden, was und wie digitalisiert
Banken sind nicht mit Facebook vergleichbar. Mag sein, aber das Denken in digitalen Ökosystemen der Tech-Unternehmen ist durchaus nachahmungswert. Was mit digitalen Ökosystemen und ihren natürlichen Vorbildern genau gemeint ist, können Sie in Teil 1 nachlesen. Nun geht es um die praktischen Einsatzmöglichkeiten und die Fragestellung, warum Banken doch ein bisschen wie Facebook werden sollten.
Unlängst erschienen in der Tagespresse zwei besorgniserregende Nachrichten: Zum einen soll eine stetige Konzentration die Anzahl der Banken auf 150 Institute drücken, zum anderen droht die Digitalisierung 3,4 Millionen Arbeitsplätze zu vernichten. Ein dystopisches Szenario, aber nicht ohne Alternative.
Dass Unternehmen die Natur als Vorbild zum Lösen wirtschaftlicher Probleme heranziehen, ist nicht neu. Der Klettverschluss wurde beispielsweise nach dem Vorbild der Klette konstruiert. Banken wollen dem nacheifern. Die Erkenntnisse über natürliche Ökosysteme wollen die Institute auf digitale Netzwerke übertragen. Das Ziel sind neue Geschäftsmodelle.
Vor Kurzem haben wir den humanoiden Roboter Nao nach Hamburg eingeladen, um, sozusagen von Mensch zu Maschine, über die wichtigen digitalen Fragen in unterschiedlichen Branchen zu sprechen. Von der Größe her misst Nao gerade einmal 58 Zentimeter, und unsere Experten mussten sich teilweise tief bücken, um mit der Mensch-Maschine auf Augenhöhe zu sprechen. Inhaltlich gilt das aber nicht: Nao lernt schnell und stellt schlaue Fragen.
Künstliche Intelligenz (KI) ist eines der spannendsten Zukunftsvorhaben bei der Digitalisierung der Bankenbranche. Eine kniffelige Aufgabe wird es sein, die KI-Lösungen mit den Standards der Bankenaufsicht zu vereinbaren. Regulatorische Vorgaben werden beim KI-Einsatz eine wichtige Rolle spielen. Sie schaffen die Rahmenbedingungen für den richtigen Umgang mit intelligenten Systemen. Hierfür werden komplett neue und spezifische Regelungen für den
Wenn Banken Kreditrisiken messen, sind sie mit ihren bestehenden Ansätzen zum Risikomanagement häufig nicht wirklich zufrieden. Die ökonomischen Rechenmodelle lassen sich häufig nur bedingt auf Retail-Portfolios anwenden, oder sie sind so komplex, dass die Ergebnisse nicht nachvollzogen werden können. Banken müssen diesen Umstand nicht klaglos hinnehmen. Ein praktischer Helfer ist die künstliche Intelligenz.
Banken und Sparkassen digitalisieren ihr Geschäft inzwischen im großen Stil. Auch der Vertrieb hat einen digitalen Anstrich erhalten – vorrangig an der Schnittstelle zum Kunden. Organisation und Abläufe im Hintergrund werden häufig nicht mitmodernisiert. Um das zu ändern, sollte das Vertriebsmanagement als interner Treiber digitaler Innovationen vor digitaler Exzellenz nur so strotzen.
Sucht man nach einem nutzenstiftenden Einsatz künstlicher Intelligenz für Banken, stößt man in der Regel auf Anwendungen für Kunden, beispielsweise Kredit-Apps und Robo Advisor. Anwendungen, die direkt der Bank helfen, sind deutlich seltener. Das ist nicht nachvollziehbar: Es gibt eine Reihe von Problemen, die seit Jahrzehnten darauf warten, gelöst zu werden, beispielsweise in der Gesamtbanksteuerung. Vielleicht liegt es daran, dass mit der Ansch