Digitale Exzellenz
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Blockchain – so klappt’s mit dem Einstieg

, 27. Juni 2016

Lesezeit: 3 Minuten

Blockchain – so klappt’s mit dem Einstieg

Derzeit wird zum Thema Blockchain viel über die Praxistauglichkeit gesprochen und geschrieben, auch hier im Blog. Banken können sich mit einem frühzeitigen Einstieg schnell Expertise aufbauen. Zudem lassen sich durch das frühe Setzen von Standards die noch bestehenden Schwächen hinsichtlich Performance, Sicherheit und Regulatorik überwinden. Neben einem vertieften technologischen Verständnis braucht es allerdings einen systematischen Einstieg in das Thema Blockchain.

Checkliste für Blockchain

Primär eignet sich ein Geschäftsvorfall für Blockchain, wenn dessen Eigenschaften mit den zuletzt vorgestellten vier Prinzipien von Blockchain übereinstimmen. Bisherige Blockchain-Initiativen sind ein weiterer guter Anhaltspunkt, um anhand von Gemeinsamkeiten Kriterien für die Eignung herzuleiten. Eine Checkliste hilft zu erkennen, ob Geschäftsprozesse durch Blockchain optimiert werden können:

Blockchain

Das Ergebnis für ein Beispiel aus dem Wertpapierhandel (siehe Grafik) lautet: Fasst alle Anforderungen lassen sich alle Kriterien mit einer Blockchain-Lösung realisieren. Die letzte Anforderung ist nicht mit jeder Blockchain umsetzbar. Eine zugangsbeschränkte Blockchain für Finanzmarkttransaktionen kommt im Vergleich zu offenen Blockchains mit einem wesentlich einfacheren Verifizierungsverfahren aus und kann damit auch mehr Transaktionen verarbeiten. Es stellt sich heraus, dass nicht zwangsläufig jeder Geschäftsprozess für Blockchain uneingeschränkt geeignet ist. Damit die Technologie dennoch einen Mehrwert bieten kann, sollten Unternehmen ihre passende Blockchain-Lösung entwerfen.

Annäherung an Blockchain

Der Weg zu dieser Lösung sollte mit einem gemeinsamen Verständnis sowie einer gemeinsamen Sprache starten. Das baut Vorbehalte von Mitarbeitern und Führungskräften gegenüber dieser Technologie wegen empfundener Komplexität ab und schafft Vertrauen. Zudem wächst die Effizienz im Innovationsprozess, da in der Kommunikation weniger Missverständnisse auftreten.

Eine gute Einstiegsbasis liefert darüber hinaus eine agile und innovative Organisationskultur. Finanzkonzerne können hier von den zahlreichen Start-Ups im FinTech-Segment lernen. Der Versuch lohnt, ein Minimum an Start-Up-Atmosphäre zu schaffen und damit bisherige, oftmals starre Strukturen aufzubrechen. So können gute Ideen heranreifen. Dabei sollte Fachkompetenz vor Hierarchie stehen und jeder Mitarbeiter innerhalb einer Organisation das gemeinsame Ziel vor Augen haben.

Vier Strategien für den Einstieg

Für einen methodischen Einstieg in das Thema Blockchain können sich Banken an den vier Basis-Strategien für den Umgang mit Fintechs orientieren. Welche Option dabei die beste ist, hängt stark von der Gesamtstrategie eines Instituts ab sowie von den am Markt bestehenden Initiativen. Die Optionen können auch kombiniert werden. Daher ist eine umfangreiche Marktbeobachtung vor der Positionierung in Blockchain unabdingbar. Da Banken schon alleine wegen der regulatorischen Anforderungen viele Schnittstellen zu anderen IT-Systemen haben, könnte hierbei die Entwicklung eines gemeinsamen Standards wie in der Initiative R3 CEV eine solide Basis sein.

Blockchain

Gute Verhandlungsposition für Banken dank Expertise in Regulatorik

Dank ihrer Expertise bei regularischen Anforderungen und den dazugehörigen Prozessen, haben die Banken beim Einstieg in Blockchain gegenüber den agierenden Start-Ups eine gute Verhandlungsposition. Daher können Finanzinstitute einen großen Nutzen aus dieser Innovation ziehen. Sie können Blockchain-Lösungen von darauf spezialisierten Unternehmen in ihr Dienstleistungsportfolio aufnehmen, einen Mehrwert durch digitale Exzellenz für ihre Kunden schaffen und so im Ergebnis ihre starke Wettbewerbsposition behalten.

Foto: Getty Images / LouisPortugal